Mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Auswirkungen hat jede*r von uns auf eigene Art und Weise zu kämpfen. Sei es der Wegfall des Nebenjobs, mit dem man sich das Studium finanziert, eine Verlängerung der Studiumsdauer, da Kurse oder Seminare nicht angeboten werden oder auch die Umstellung auf Online-Lehre aus den eigenen vier Wänden ohne die Möglichkeit, sich konzentriert in die Bibliothek zu setzen und die dortigen Ressourcen zu nutzen. All dies stellt viele von uns vor große Herausforderungen.

Gerade aus diesem Grund ist es jetzt umso wichtiger, verstärkt Solidarität zu zeigen. Es ist zu begrüßen, dass dieses Semester nicht auf die Fachstudienzeit angerechnet wird. Doch hier sollte und kann noch lange nicht Schluss sein! Es gibt viel zu viele Fragen, die noch immer ungeklärt sind und die Planungsunsicherheit der Studierenden immer größer werden lässt. Ein zentraler Punkt hierbei ist die Studienfinanzierung. Laut Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks aus dem Jahr 2016 gehen 68% aller Studierenden einem Nebenjob nach[1]. Hohe Mieten und WG-Zimmerpreise sind nur ein Grund warum das Geld für viele alleine durch die Untersütztung der Eltern oder Förderung von BAföG nicht mehr ausreicht. Allerdings werden Studierende von den Sozialsicherungssystemen nur unzureichend berücksichtigt, was viele gerade in der jetzigen Krise vor weitaus größere Probleme, als die Einhaltung der Regelstudienzeit stellt.

Die Initiative Solidarsemester hat deshalb einen Forderungskatalog an Bund und Länder und Hochschulen erstellt. Hier wird auf die außer Acht gelassenen Probleme und Auswirkungen der Pandemie auf das Studentendasein aufmerksam gemacht. Wir als Fachschaft unterstützen das bundesweite Bündnis und rufen zu einem Sommer der Solidarität auf! Welche Initiativen und hochschulpolitische Gruppen der FU das außerdem unterstützen, findet ihr hier. Von allen Seiten – Lehrende und Studierende zusammen – müssen wir die strukturellen Probleme angehen, uns den Herausforderungen der Krise stellen und den Leistungsdruck aussetzen.