Liebe Studierende,

in letzter Zeit erreichen uns vermehrt Nachrichten von Studierenden, die Sorge und Unverständnis zur Lage um die Präsenzprüfungen an unserem Fachbereich äußern. Ebenso wie der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der FU positionieren wir uns als Fachschaftsinitiative Wirtschaftswissenschaft ausdrücklich gegen die geplante Durchführung von Präsenzklausuren.

Uns ist bewusst, dass viele Studierende Präsenzklausuren bevorzugen und sich auf dieses Format seit geraumer Zeit vorbereiten. Wir zeigen vollstes Verständnis dafür, dass eine alternative Prüfungsform sowie eine mögliche Verschiebung der Prüfung auf einen späteren Termin zu Komplikationen führen wird.
Uns ist ebenfalls bewusst, dass der Berliner Senat bereits auf Gespräche mit
Studierendenvertreter*innen des AStAs der FU Berlin eingegangen ist und hierfür neue Regelungen, unter anderem bezüglich der Raumplanung, getroffen hat. Unser
Fachbereich hat hierüber bereits die Lehrenden und Studierenden informiert und den
Prüfungsplan entsprechend angepasst. Außerdem wurden wir darüber informiert, dass
Angehörige von Risikogruppen sowie deren Mitbewohner*innen schriftlich beantragen können, alle Prüfungen in diesem Semester nicht als Präsenzprüfung sondern in alternativen Formaten zu absolvieren. Wir sehen hierin eine erste Reaktion auf die noch immer angespannte Infektions- und Risikolage, halten diese allerdings für unzureichend.

Wir fordern sichere und gleichwertige Prüfungen für alle Studierenden des Fachbereiches. Dabei erachten wir es auch als unsere Pflicht, insbesondere die Studierenden zu schützen, die zur Risikogruppe gehören oder mit einer Person aus einer Risikogruppe zusammen leben. Durch die neuen Regelungen der Fachbereichsverwaltung bezüglich der verschärften Raumvorgaben, dem verpflichteten Tragen von FFP2-Masken sowie der angebotenen Alternativprüfungen für Risikogruppen wurde das Infektionsrisiko zwar verringert, aus unserer Sicht rechtfertigt dies jedoch weiterhin nicht die Durchführung von Präsenzklausuren für den Großteil der Studierenden.
Vor dem Hintergrund des weiterhin kritischen Infektionsgeschehens, der neu aufgetretenen Mutationen, der Anzahl der Klausurschreibenden, potentieller Gruppenbildung vor den Räumen sowie der Anfahrt nach Dahlem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erachten wir das Infektionsrisiko weiterhin als zu groß. Unseres Erachtens überwiegt dieses reale Risiko gegenüber den praktischen Vorteilen einer Präsenzklausur.

Wir fordern somit unseren Fachbereich auf, sämtliche in Präsenz geplante Klausuren in alternative Formate umzuwandeln. Um dieses Vorhaben durchzusetzen und allen Studierenden eine sichere Klausurenphase zu ermöglichen haben wir uns nun an den Berliner Senat gewandt.

Mit freundlichen Grüßen

eure FSI WiWiss